Die EDDA, eine mythische Reise zur Vorstellungswelt der Germanen
Michael Robohm hat ein außergewöhnliches Arrangement kreiert, das zeitgenössische Kunst und die Mythologie unserer germanischen Vorfahren auf fantasievolle und kurzweilige Art und Weise verknüpft. So manche Geschichten bekommen angesichts des gegenwärtigen kriegerischen Weltgeschehens leider eine neue Aktualität.
Eindrucksvolle Bilder Islands dienen als visueller Rahmen, in dem die mythischen und poetischen Geschichten aus der Edda erzählt werden. Die einzelnen Kapitel sind mit künstlerischen Collagen von Fotografien und Klavierimprovisationen zum Sinnieren verbunden. Zusammen mit den Klangwelten von Joachim Gesslein und der Improvisationskunst von Alexander Görlich am Piano, entsteht ein filmisches Gesamtkunstwerk von hoher Ästhetik. (Dauer ca. 80min)
„- eine ausgedehnte Meditation von besonderer Eindringlichkeit. Etwas, was das tiefste Innere berührt – unweigerlich, möchte ich fast sagen. Die Empfindung, dass man Teil dieser ganz großen (Natur-)Geschichte ist und nichts sein kann als ein Zuschauer, für eine Weile. Denn alles fand und findet statt, ob man da ist oder nicht. Und was auch immer da stattfindet, ist von einer eigentümlich beklemmenden Mächtigkeit und Schönheit.
Der Film hat durchaus etwas Erschütterndes, unter dem Eindruck der jüngeren Entwicklungen in unserer Welt vielleicht verstärkt. Er kann aber zugleich auch beruhigen, schon aufgrund der Dramaturgie: In die ruhigen, wunderbar langsamen Zwischenstücke lässt sich eintauchen, man schwelgt im Meer der farbigen Strukturen – und die aufgewühlte Seele kann aufatmen …“ Sabine Fiedler Conradi